Koordination des Linienaufbaus eines Volumenmodells

Der Anlauf eines Folgemodells eines Produktes ist nicht nur in der Automobilbranche eine Herausforderung. Neben der eigentlichen Entwicklung sind Neu- bzw. Umbauten der bestehenden Produktionsanlagen zu planen und beauftragen. Im Rahmen dieses Auftrages umfasste das den kompletten Neubau einer Rohbauanlage in einer eigens dafür gebauten Fertigungshalle.

Rahmenbedingungen

Zu Beginn des Projektes zeigte sich folgende Situation:

  • Der Anlagenlieferant für den ersten Teilbereich im Rohbau hatte bereits zu Beginn des Anlagenaufbaus erhebliche Verzögerungen zum vereinbarten Projektplan und stand somit massiv im Managementfokus
  • Die Ursachen der Verzögerungen waren dem Kunden unklar sowie die Meldebereitschaft durch den Lieferanten nicht vorhanden
  • Aufgrund der Größe des Projektes und der parallelen Planung weiterer Anlagen durch die Mitarbeiter des Kunden war eine externe Unterstützung zur Vermeidung von weiteren Eskalationen und der Minimierung der Verzögerungen dringend erforderlich

Maßnahmen / Aktivitäten

Auf Basis dieser Herausforderungen ergaben sich folgende Maßnahmen und Aktivitäten:

  • Optimierung der Kommunikation und Schaffung von Transparenz über aktuelle Verzögerungen, so dass zielgerichtete Maßnahmen unter einer abgestimmten Priorisierung abgeleitet werden
  • Aufsetzen eines Reportings, um die eigeführten Kommunikationsstandards über den gesamten Projektverlauf beizubehalten und drohende Abweichungen bereits vor Beginn von deren Auswirkungen kommunizieren und mit passenden Maßnahmen belegen zu können
  • Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit durch Trennung von Themen, die auf Arbeitsebene gelöst werden konnten und Themen, die eine Entscheidung auf Managementebene benötigen. Im Vorfeld war diese Trennung aufgrund des massiven Managementfokus und der diversen Eskalationsrunden nicht mehr vorhanden
  • Veränderung der Kommunikationskultur von „Vergangenheitsbewältigung“ zu zielorientierter Ableitung von Maßnahmen zur gemeinsamer Lösung und Vermeidung zukünftiger gleichgearteter Vorfälle durch Kunde und Lieferant
  • Begleitung sowohl der täglichen Runden auf Arbeitsebene bis zum Steuerungsgremium in der Führungsebene
  • Aufdecken von Schnittstellenproblematiken sowie Treiben der Klärung von Verantwortlichkeiten und Beschleunigung des Treffens von Entscheidungen
  • Sukzessive Erweiterung des Projektfokus nach Erreichung eines abgesicherten Status im ersten Teilbereich der Fertigung auf die gesamte Rohbau-Produktionskette zur pragmatischen und proaktiven Steuerung der anlaufenden Produktion über die verschiedenen Zuständigkeiten hinaus

Zusammenfassung

Der Fokus dieses Einsatzes lag auf der termingerechten Erreichung des Gesamtprojektziels, das nach Abschluss unserer Aktivitäten nicht weiter gefährdet war. Dieses Projekt hat gezeigt, das die Qualität der Zusammenarbeit (auch und vor allem auf der Arbeitsebene) durch steigende Eskalation sinkt und sich somit die pragmatische und gemeinsame Lösung von Problemen verschlechtert. Eine neutrale Moderation und ein objektives Reporting verbessern die Situation bereits erheblich, so dass der gemeinsame Fokus wieder auf die Zielerreichung ausgerichtet werden kann.